Von Marcus Kuntze auf Sonntag, 02. März 2025
Kategorie: Imkern

Frühjahr - Beginn des imkerlichen Tuns

Später als im letzten Jahr beginnt der Frühling in diesem Jahr. Es kann aber immer noch vorkommen, dass Kälteeinbrüche das Frühlingserwachen erstarren lassen. Deshalb sind wir Imker jetzt besonders wachsam an unseren Bienenständen. Der schwierige Monat Februar ist vorbei, nun kommt der März, in dem die eigentlichen imkerlichen Arbeiten beginnen.

Das Bieneninstitut Mayen rechnet im Landesdurchschnitt mit 20% Völkerverlusten. Daher ist es wichtig, die überlebenden Bienenvölker gut in Schwung zu bringen.

Der Vorteil des großen Verlustes ist, dass die Bienen, die bis jetzt überlebt haben, zu 100% besser an die lokalen Bedingungen angepasst sind (Varroadruck, Witterung, asiatische Hornisse, ...) als die Bienen, die den genetischen Tod gestorben sind.

Die Verluste an den Ständen liegen in diesem Jahr im Landesdurchschnitt mit 20% deutlich höher als im letzten Jahr.

Bieneninstitut Mayen, Februar 2025

Sobald die Bienen den ersten Reinigungsflug gemacht haben, geht die Königin wieder in Eilage. Die Bienen fliegen ab einer Temperatur von 10°C. Eine spätes in Eilage gehen der Königin ist positiv zu bewerten. Ist das Volk mindestens 3 Wochen brutfrei, sinkt die Varroabelastung deutlich.

Geht die Königin in Eilage, verbraucht die Brutaufzucht ab diesem Zeitpunkt 2 Futterzellen pro Larve. Bis zur ersten Massentracht (= Saalweidenblüte) sollten 5 kg Futter im Bienenvolk vorhanden sein. In den ersten Bruttagen nach der Winterruhe beginnt die Königin mit der Eiablage. Das Brutnest wird von der Königin zusammenhängend angelegt, so dass die Arbeiterinnen nun Futter in die Brutwaben tragen müssen. Es wird ein Futterkranz um die Brut gebildet, der Rest wird in der Nähe des Brutnestes umgeschichtet, um einen kontinuierlichen Futterfluss für die Ammenbienen und schließlich für die Maden zu gewährleisten. Erst mit zunehmendem Nektarangebot lagern die Bienen brutfern ein.

Eine regelmäßige Futterkontrolle (Anheben und Sichtkontrolle) dient der Überprüfung der Futtervorräte im Bienenvolk.

Sind die Bienenvölker zu leicht, muss zugefüttert werden. Dazu eignen sich verdeckelte Futterwaben oder das Einhängen von Invertzucker. Auf jeden Fall muss brutnah zugefüttert werden, damit es nicht zum berüchtigten Futterabriss kommt. 

Jetzt kann auch mit der Varroakontrolle durch Gemülldiagnose begonnen werden.

In dieser Jahreszeit sollten weniger als 3 (in einem Jungvolk) bis 5 (in einem Wirtschaftsvolk) Milben pro Tag fallen. Ist der natürliche Milbenfall höher, sollte behandelt werden. Im brutfreien Zustand: Träufel- oder Sprühbehandlung mit Oxalsäure. Bedingt ist auch eine Behandlung von Bienenvölkern mit offener Brut möglich.

Weitere frühe Maßnahmen am Bienenvolk werden im Blog-Artikel Frühlingsnachschau beschrieben, der spätestens am kommenden Sonntag veröffentlicht wird.

Anlage von Futterkranz und Brutnest

In den ersten Frühlingstagen bauen die Arbeiterinnen den Futterkranz um die Brut aus und tragen Honig um.


Herausputzen für den Frühling

Eine Italienerin (Apis mellifera ligustica) Putzt ihren Rüssel.


Früh mit Varroakontrolle beginnen

Die Gemülldiagnose (Varroenzählen auf dem Varroa-Schieber) gibt einen zuverlässigen Einblick in die Gesundheit des Volkes.

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